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Weltwoche: Das Kartell der Guten

Weltwoche: Kartell der Guten

Weltwoche: Kartell der Guten

Seit Februar auf unserer Seite „Ergebnisse und Materialien“: Die Auflistung aller 2010 von der DEZA vergebenen Aufträge. Jetzt hat als erste die Weltwoche reagiert und am 5.4. ein paar der stossendsten Fakten herausgegriffen (Weltwoche: Das Kartell der Guten). Aber das ist nur ein Teil der Fragen, die zu stellen wären. Die Sache verdient mehr mediale und politische Beachtung. Hier die Originaldaten mit Beträgen, Zweck, allen Namen: IDEAS-Analyse der Vergabepraxis DEZA 2011.

Die Weltwoche greift GPK-S Bericht auf

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Die Weltwoche von heute hat den Bericht der GPK-S aufgegriffen und zitiert aus dessen brisantem Inhalt (siehe weiter unten).

Auch die IDEAS AidRating-Studie vom November 2008 wird erwähnt und die  negativen Korrelationen, die wir dabei gefunden haben. Diese bedeuten, wie richtig zitiert: Hohe Anteile DEZA-Gelder gehen einher mit geringer Transparenz. Die  zugrundeliegenden Daten  aus der Studie wollen wir hiermit der breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

Der DEZA haben wir am 10. September auf Grundlage der Ergebnisse unsere Mitarbeit bei der Verwirklichung transparenter und wettbewerbsfördernder Massnahmen angeboten. Eine Antwort steht noch aus.

Fundraiser: Ist Maulen gegen die Transparenz-Studie schlau?

Nachdem auch die Fundraiser-Branche gegen die Studie gemault hat, liefern wir hier ein paar Klarstellungen:

Die Aidrating-Transparenzstudie wurde in voller Länge am 11.11.2008 vorgestellt (siehe Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, Landbote usw).

Auszüge aus der Transparenzstudie und die Methodik können Sie auf aidrating.org nachlesen. Dort ist sie auch bestellbar.

Da können Sie weiter ersehen, dass wir Transparenz aus guten Gründen und als Befürworter wirksamer EZA einfordern. Im Lauf der Arbeit trafen wir auf zusätzliche Seltsamkeiten. Das zeigt: Es ist noch mehr Fleisch am Knochen.

Dass gerade die grossen Hilfswerke wie etwa Helvetas oder Caritas so schlecht abschneiden, ist weder unsere Schuld noch entsprach es unserer Absicht.

Im September 2008 hatte die NZZaS nur Auszüge vorliegen, von denen sie lediglich winzige Fragmente brachte, dafür viel zur eigenen Meinung.

Danach boten wir ausführliches Material der Sonntagszeitung an und der Weltwoche. Letztere reagierte schneller und brachte Auszüge daraus. Die Befunde sind dort nicht gehässig, sondern korrekt zitiert.

Was die Glückskette betrifft, enthält die Studie eine genaue Erläuterung, warum wir sie separat betrachten. Wer es von anderer Seite wissen will, braucht nur deren Homepage anzuklicken. Dann erfahren Sie: Die Glückskette sammelt bezogen auf Kriegs- und Katastrophenereignisse. Spender wissen nicht, wer die Gelder letztlich vor Ort verwendet.

Hilfswerke können bei der Glückskette „Projektgesuche“ einreichen. Wenn gutgeheissen, dann wird ein Vertrag zwischen Glückskette und Hilfswerk abgeschlossen. Sie sehen: Die Glückskette vergibt die Projekte nach eigenen Regeln und Verfahren.

Wir haben viel Zustimmung bekommen, besonders von Vergabeorganisationen, Forschungsstellen, und bemerkenswerter Weise auch von Hilfswerksmitarbeitenden. Diese tun dies allerdings lieber anonym, unter anderem in unserer Umfrage.

PS: Fundraiser, die für Hilfswerke wie etwa Helvetas, Caritas, HEKS arbeiten, könnten sich vielleicht auch überlegen, wie man Befunde wie die der Transparenzstudie für einen verbesserten Auftritt nutzbar machen könnte anstatt in den Chor der voreiligen Diffamierungen einzustimmen. Artikel dazu im Fundraising-Journal.

Jan Stiefel