Klimaschutz versus Entwicklungshilfe
/0 Kommentare/in Entwicklungszusammenarbeit, International, UNO, Wirkung /von Jan StiefelGestern ist die Klimakonferenz der UNO mit einer zwar wenig überzeugenden, aber wenigstens überhaupt mit einer gemeinsamen Deklaration zu Ende gegangen. Die Einsicht ist etwas breiter geworden, dass wir alle dringend etwas tun müssen.
Man weiss, dass der meiste CO2-Ausstoss in den Industrie- und Schwellenländern erfolgt. Wir und sie müssten am dringendsten handeln.
Man weiss andererseits, dass grosse Einsparungen mit vergleichsweise geringen Kosten durch Massnahmen in Entwicklungsländern erreicht werden können. Also kann ich damit leben, wenn zum Klimaschutz neben Massnahmen bei uns auch Massnahmen dort finanziert werden.
Abschiedsrede Botschafter M Dahinden am DEZA-Tag
Am DEZA-Tag (dem 29. August) in Genf wurde viel darüber erzählt, was die DEZA (SDC) in Sachen Klimaschutz tut. Das stört mich, denn hier wird etwas vermischt. Es sei festgehalten: Entwicklungshilfegelder sollten nicht für Klimaschutz eingesetzt werden, sondern klar für die Verbesserung der Lebensumstände der Armen. Gelder für Klimaschutz müssten zusätzlich gesprochen werden.
Die DEZA als Sachwalterin sollte dies als erste anmahnen und nicht stattdessen die eigenen Grundlagen unterlaufen. Wenn sie dies aber nicht tut: Warum nur gucken Medien und Politik nicht genauer hin?
Nachtrag, 17. Oktober 2014
Gedanken über den Wolken
Denke gerade wieder an den vergangenen DEZA-Tag in Genf. Es ging um Verminderung des CO2-Ausstosses und wie das in der Entwicklungshilfe doch beispielhaft getan werde- so als wäre es deren erste Aufgabe.
Wieder einmal gibt sich die DEZA als Speerspitze dessen, was im reichen Norden gerade als Aktualität gilt. Treibhausgase müssen gemindert werden. Wenn wir es nicht schaffen, dann eben bei den anderen.
Wir schicken also unsere Experten, die fliegen hin (nein sie nehmen nicht das Segelschiff) um den Menschen dort ein schlechtes Gewissen zu machen, weil sie doch ihre Holzkohle nicht sparsam genug verbrennen, wenn sie nicht unsere genialen Technologien dafür anwenden. Beruhigung unseres Gewissens im eigenen Ungenügen, indem wir auf das vielleicht weitaus leichter entschuldbare Ungenügen der anderen schauen.
Mir kommt es immer wieder vor, wir in den reichen Ländern sind unfähig, unsere eigenen Fehler zu sehen und kümmern uns daher um Fehler und Mängel bei den anderen. Das nennen wir dann „humanitär sein“. Eigentlich verhöhnen wir sie, denen wir helfen zu wollen vorgeben……..
JS
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