Schweizer Entwicklungshilfe-Gelder und wohin sie gehen, Teil 2:

Tabelle T2: Überblick aller Beiträge 2023, in CHF

„Beiträge“ werden in der Schweizer IZA alle Zuwendungen genannt, die nicht auf konkrete Leistungen bezogen sind, sondern die en bloc an ausgewählte Vertagspartner ausgerichtet werden. Der grösste Teil, etwa 90%, der öffentlichen Schweizer Entwicklungsgelder, wird in Form von solchen „Beiträgen“ ausgerichtet. Der übrige Budgetanteil (ca 10%) wird für eigene Projekte, konkrete „Aufträge“ oder, etwas schwammiger, für „Mandate“ verwendet.

Die vorliegenden Daten entstammen einer tabellarischen Auflistung sämtlicher Beiträge, die vom EDA (DEZA) während des Kalenderjahres 2023 vertraglich vergeben wurden. Die Daten wurden von IDEAS AidRating im Oktober 2024 auf Grundlage BGÖ von der entsprechenden Bundesstelle erwirkt.

Vergaben 2023
umgerechnet in
 CHF
Agentur/Organisation
In CHF vergeben
In €/ USD/ GBP
In anderen Währungen
Gesamtwert CHF
(1) UN und Unteragenturen
309‘570‘200 138‘687‘072
 448’257’272
(2) Entwicklungsbanken und CGIAR
 959’000’000  32’092’842  –
 991’092’842
(3)  OECD Regierungsstellen
 425’000 52’305’244  –
 52’730’243
 (4) OECD NGOs & Private
 54’885’421  1123’322’241  –
178’177’662
(5)  Empfänger Süd
 16’252’142  43’004’962  56’735’805
 115’992’909
 (6) NGOs und Diverse CH
 682’080’622 62’589  –
 682’143’211
 (7) Sonstige
 34’199’998  526’832  –
 34’726’830
 Gesamt
2’056’383’383
 390’001’782
 56’735’805
 2’503’120’970
 c1

Erläuterungen, Anmerkungen allgemein:

  • Es gibt insgesamt 850 Positionen. 15 Positionen davon weisen keinen Finanzbetrag aus.
  • Die Verpflichtungen können sich vertraglich auf einen Zeitraum innerhalb 2023 oder darüber hinaus beziehen. Es wird der Wert der gesamten vertraglichen Verpflichtung verwendet. Die Detailtabellen geben Auskunft über die Dauer der Verpflichtung.
  • Alle Wertangaben sind in CHF. Wertangaben in anderen Währungen wurden auf CHF umgerechnet gemäss Jahresmittelkurs 2023 Eidg. Steuerverwaltung, wenn verfügbar. Übrige gemäss www.exchange-rates.org

Amnerkungen zu den angeführten Teilgruppen:

  1. UN und Unterorganisationen wie FAO, UNDP, UNHCR, WFP, UNESCO, usw.
  2. Entwicklungsbanken, CGIAR: Mittel für Weltbank, Afrik. Entwicklungsbank, div. Aufbaubanken, Int. Agrarforschungszentren (CGIAR)
  3. OECD öffentliche Stellen, ohne Türkei und Chile
  4. NGOs und Private in OECD-Ländern, ausser Türkei und Chile
  5. Staatliche Stellen, Private und NGOs in Ländern des Südens (Nicht-OECD)
  6. NGOs und alle Empfänger Schweiz
  7. Sonstige, nicht zugeordnet

Achtung: Detailliertere Anmerkungen zu den angeführten Teilgruppen werden in den hier nach und nach folgenden Blog-Texte 3 und Folgende gemacht.

Zugrundeliegende Zahlentabellen usw. können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Anmerkungen usw. willkommen.

Dürrenmatts rassistische Physiker

15.12.22

Der Schriftsteller Dürrenmatt, Lehrer und das Drama „Die Physiker“: In den Regieanweisungen ist angegeben, dass ein Pfleger im Sanatorium, wo die Physiker einsitzen, ein „Neger“ sein soll. Aus diesem Grund haben sich an einigen Orten Lehrpersonen geweigert, dieses abgründige Drama (bei dem es um etwas ganz anderes geht) in ihrer Klasse zu behandeln.

Kleiner Beitrag zur Zeitgeschichte: Um 1960, als „Die Physiker“ entstand, machten in den USA und weltweit zum einen schwarze Amerikaner- Frauen wie Männer- des Civil Rights Movement auf sich aufmerksam, zum weiteren unter anderen auch eine Reihe Sportgrössen, die man als Inbegriff von körperlicher Kraft sah, etwa Joe Luis, Sonny Liston oder Muhammad Ali, damals noch als Cassius Clay. Das Stereotyp von dieser Form von Überlegenheit, der Körperkraft, war allüberall. Es dürfte dieses gewesen sein, das D veranlasste, einen Teil der Pfleger als Schwarze zu zeichnen.

Es war ein oberflächliches, vlt auch bühnenwirksames Äquivalent zum heutigen Bodybuilder oder Wrestler.
Übrigens benutzte zur gleichen Zeit der schwarze Schriftsteller James Baldwin in seinen Traktaten häufig den Begriff „Negro“- niemand wird ihn deshalb wohl nachträglich als Rassisten bezeichnen.

Wir haben inzwischen Lehrer, die einen besonderen Sinn für wahre Prioritäten haben: Was anderen zu denken geben müsste -die Möglichkeit, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen die Macht zur Weltzerstörung zu besitzen und unser Umgang damit- als Nebensache beiseite und behandeln lieber die für sie alles überragende Schrecklichkeit, dass da ein Schwarzer auftritt, und dieser in den Regieanweisungen -vermutlich bösartigerweise rassistisch- auch noch als „Neger“ bezeichnet wird..

JS