Transparenzindex: Schweiz nur auf Platz 55

Nicht nur wir von Aidrating bescheinigen der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit mangende Transparenz: Die internationale NGO Publishwhatyoufund hat heute in Brüssel ihren Transparenzindex für 72 Geberländer und Organisationen vorgestellt.

Von 72 Agenturen liegt die Schweiz, vertreten durch die DEZA, auf dem 55. Platz, etwa gleichauf mit Irland und Italien, aber weit hinter allen mittel- und nordeuropäschen Ländern. Der Durchschnitt aller Agenturen war 41%; das Schweizer Ergebnis liegt mit 25% weit darunter. Nur die Informationen über die Organisation selber werden als einigermassen gut bewertet (25 von möglichen 33%). Die Qualität der Info über die Einsatzregion (im aktuellen Fall das Mekong-Becken) wurde ebenso wie jene zu den Projekten mit Null bewertet.

Unser Kommentar: Das Transparenzrating 2012 von Publishwhatyoufund

Aktuelle Pressekommentare auf deutsch:

Internationale Kommentare auf englisch:

Wir unterstützen die Kampagne „Recht ohne Grenzen“

Wir unterstützen die Kampagne „Recht ohne Grenzen“: Unterschreiben Sie die Petition! Wir sind für Regeln, die Rohstoffgewinnung in einen rechtlich verlässlichen Rahmen zu bringen und die schlimmsten Auswüchse zu verhindern.

Transparenz bei der Tätigkeit hiesiger Organisationen in armen Regionen und Ländern gehört schon lange zu unseren Prioritäten. Der Forderung von Swissaid nach griffiger Transparenz fühlen wir uns uneingeschränkt verpflichtet: „Glaubwürdige Problemanalysen, konkrete Messgrössen und Indikatoren und vor allem konkrete Massnahmen zur Erreichung klarer Ziele.“

Comments on “Sneak Peek: The future of Swiss Aid” interview with Martin Dahinden at Devex

Comments by Jan Stiefel, IDEAS AidRating, on “Sneak Peek: The future of Swiss Aid” Interview with Martin Dahinden, published in DEVEX blog on 20 January 2012

Another administrative agency announcing policy decisions taken without any public debate- as if they were the Foreign Office themselves. But public debate on policies, and notably development policies- is more needed than ever.

Mr Dahinden says that his agency, SDC, wants to give priority to a combination of humanitarian with long term development projects, and this notably in „fragile states“. Which brings us to the centre of debate:

First: mingling humanitarian and development issues together points in the wrong direction: it will not improve results, but rather dilute them. The professional requirements of both are too far apart. It would be better to have separate entities, each with clear priorities, but cooperating.

Second: We already observe a lack in SDC transparency in aid flows as well as in impact monitoring. IATI is still not complied with. Merging the diverging priorities of emergency aid and of long term aid will not improve, but rather worsen transparency. The way to endlessly argue what exactly the priorities will be- and when- will be wide open.

Third: Working in fragile states itself is something for which almost no success monitoring is possible. The risk of failure is high. Failure at an elevated level, e.g. government, can jeopardize all other efforts in the same country. So why go and cumulate risk? SDC should remember the disaster in Rwanda, a „fragile“ Swiss „priority“ country, where all efforts ended in holocaustic failure in 1994. SDC did not fare well in that catastrophe and does not seem to have learned much.

A brew of all three produces unnecessary extra complexity and risk cumulation. This makes it too easy to find excuses for failures, unsatisfactory results, and other shortcomings. Make no mistake: people to work in those difficult contexts will likely not be bureaucrats from headquarters, but outsiders. And they will be the first to be blamed and fired, if anything goes wrong.

There is another important element which is too often forgotten by aid agencies: Any long term blanket budget attached to a defined country gives the wrong message to possible „beneficiaries“ and „agents“: “Hey, here comes a lot of money that must be spent, no matter how”. And this in countries like Haiti or Somalia? It is an invitation to wastage and worse. Moreover: Disasters and fragility are by definition things that do not go well with bureaucratic four year plans: Where will be the flexibility to cope with the next calamity in the next fragile environment?

Let me put it straight: we of AidRating welcome that Switzerland is increasing its aid spending. But let SDC and others finish their homework on results, transparency (remember IATI), and competitivity rather than plunging head-on into new problems.

Aidrating neu IATI-Mitglied der Technical Advisory Group

iati logoAidRating, vertreten durch Jan Stiefel, ist Mitglied der Technical Advisory Group von IATI geworden. Der IATI- Standard wird zum wichtigsten Standard für die Berichterstattung öffentlicher und privater Geber und Hilfsagenturen. Auch die Schweiz hat versprochen, vollständige Projektdaten gemäss IATI zu veröffentlichen.

Ergebnisse des 4. Forums zur Entwicklungszusammenarbeit in Busan, Korea

Busan HLF4 Podium

Busan HLF4 Podium

Zurück aus Busan. Der Alltag hat uns wieder. Die Schweiz hat kaum Notiz genommen. Dass es auch darum gehen sollte, ein Umfeld zu schaffen, das Beteiligung der Öffentlichkeit an der Entwicklungsdiskussion ermöglicht, hat die DEZA in ihrem Communiqué verschwiegen. Bemerkt hat es in der Schweiz offenbar niemand. Wir bleiben dran. Walk the Talk!

Zwei gute Beiträge zu den Busan-Ergebnissen, beide in Englisch:

Transparenz ein internationales Thema

Transparenz als internationales Thema:

…beide auf dem DEVEX blog (in Englisch).

Publishwhatyoufund: Erstes international vergleichendes Transparenzrating

Publishwhatyoufund hat das erste international vergleichende Transparenzrating von 58 Gebern veröffentlicht. Ergebnis insgesamt: Zuwenig Transparenz. Die Schweiz liegt auf dem 19. Platz; Gesamtwertung „Poor“. Organisationsinfo sei gut, Projektinformation miserabel.

AidRating kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Empfehlung: Tab „Play with the data“ nutzen und sehen, was bei anderen Gewichtungen herauskommt.

Aidrating am 4. Forum zur Entwicklungszusammenarbeit

 4th High Level Forum on Aid Effectiveness

4th High Level Forum on Aid Effectiveness

Ende November findet in Busan, Korea, das Vierte Forum zur Entwicklungszusammenarbeit statt (4th High Level Forum on Aid Effectiveness). Ab 26. November ist dazu auch das „Civil Society Forum“.

Wir von AidRating sind als Delegation angemeldet und haben gerade erfahren, dass wir an zwei Workshops Vortrag halten können: Transparenz am Beispiel Schweizer Entwicklungshilfe mit aktuellen Ergebnissen, zum anderen unser Verfahren zum quantitativen Messen und Vergleichen von Projektwirkungen.

Aidrating an der Openaid Data Conference in Berlin

Die Openaid Data Conference vom 29. September in Berlin mit 120 Teilnehmern aus ganz Europa war eine Inspiration. ÜberOpenforChangeall sind Organisationen und NGOs dabei, die erwartete neue Daten-Offenheit der Geber zu nutzen und neue Anwendungen dafür zu entwickeln. Das Interesse kommt gleichermassen von Organisationen in den Geberländern wie von solchen in den Empfängerländern, die mehr Rechenschaft verlangen.

Als erstes praxistaugliches Anwendungsbeispiel zeigt AidRating mit dem „Impact Rating“ (Evaluating and Comparing Development Project Effectiveness, PDF) , wie Vergleiche zwischen Projekten und Programmen möglich werden. Es ist längst nicht mehr die Frage, ob Daten und Infos herausgegeben werden sollen. Es geht inzwischen darum, welche genau die wichtigen sind, und was für Bedingungen erfüllt sein müssen, um als vollständig zu gelten!

Von der Schweiz kam ausser uns von AidRating niemand. Die Branche hierzulande scheint immer noch nicht begriffen zu haben, dass mehr und bessere Transparenz nötig ist und immer selbstverständlicher eingefordert werden wird. Peter Eigen, Gründer von Transparency International, ermutigte die versammelten NGOs (Nichtregierungsorganisationen), auf Transparenz zu bestehen und meinte:

Numbers as such do not help, they do not feed children or heal the sick. But numbers are a starting point for activism.

Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit braucht mehr Transparenz als Voraussetzung für Qualität

AidRating als Schweizer NGO gratuliert den Hilfswerken und der DEZA, dass am Montag 28.2. eine Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit beschlossen worden ist. Allerdings braucht es auch mehr Transparenz als Voraussetzung für mehr Qualität. Eine solche sollte nun rasch verwirklicht werden, damit die Schweiz nicht hinterherhinkt:

International rückt die Bedeutung von Transparenz als Voraussetzung für verbesserte Entwicklungsarbeit immer mehr in den Fokus. AidRating mahnt dies schon lange an. Wir haben Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und die Aussenpolitische Kommission am 26.2. entsprechend angesprochen (siehe aktuellen Brief an Bundespräsidentin). Die Schweiz als Mitunterzeichner der IATI (International Aid Transparency Initiative) hat sich genau dazu verpflichtet. Aber es müssen Taten folgen.

Wir fordern die DEZA auf, vor der Konferenz in Busan (HLF4, 29.11. bis 1.12. 2011) vollständige Informationen in Anwendung der IATI-Standards ohne Einschränkungen öffentlich verfügbar zu machen. Diese Standards sind projektbezogen und betreffen unter anderem Angaben zu den Ergebnissen der Entwicklungsarbeit.

Die Busan-Konferenz ist das vierte hochkarätige internationale Forum zu besserer Entwicklungszusammenarbeit. Die anderen sind, mit den jeweiligen „Agenden“:

Links mit weiterführenden Informationen (englisch):