Afro-Pfingsten – an Afrika vorbei?

In der NZZ ist ein beissend-nachdenklich-provokanter Beitrag erschienen zum Afrikabild, das an Afro-Pfingsten transportiert wird.

Der Autor hat da in vielem recht. Bin beeindruckt und fühle mich herausgefordert. Aber die Atmosphäre an Afro-Pfingsten und die Konzerte –besonders am Sonntag- möchte ich dennoch nicht missen. Wenn ich’s mir recht überlege: Ich möchte mehr. Von beidem.

Für meine Emotionen: Die Gerüche, die Musik, die Leute, die entspannt wie selten durch die Gassen schlendern.

Für meinen kritischen Intellekt: Die sarkastischen Fragen zu unserem Afrika-Bild, getrübt durch Klischees und Gönnerhaftigkeit, und zur Selbstverantwortung der Afrikaner.

Jan Stiefel

Afro-Pfingsten 2009

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Afro-Pfingsten hat seine zwanzigste Veranstaltung erlebt. Mit AidRating waren wir erstmals dabei an der FairFair. Strahlende Sonne, begleitet von launischen und kühlen Böen herrschte zwei Tage auf dem Platz mit unserem bescheidenen Stand. Besucher kamen zuerst nur vereinzelt, dann, jeweils gegen Abend, immer mehr. So, als hätten sie sich die Szene erst aus sicherer Ferne ansehen müssen.

Aber wer sich die Zeit nahm, war immer interessiert. Wollte genauer wissen, wie wir unser Rating durchführen, und auch, was wir damit wollen. Einige sagten: endlich traut sich jemand.
Besonders wichtig: Es gab niemand, der/die uns wegen unserer Arbeit anfeindeten. Im Gegenteil, wir meinten, so etwas wie Respekt zu spüren.