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SRF Echo der Zeit: Kritik an der Deza

echoderzeitWir beobachten die Auftragsvergaben der DEZA seit längerem. Zahlen und Analysen deuten auf mangelnde Transparenz und Begünstigung einzelner Hilfswerke und Privatfirmen:

Nun hat Radio SRF im „Echo der Zeit“ das Thema aufgenommen. Die Erklärungen durch den Hauptbegünstigten Helvetas erscheinen dürftig, jene von DEZA-Direktor Dahinden in sich selber widersprüchlich. Hören Sie sich den Beitrag im Originalton an!

Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey nimmt Stellung

Antwort von Frau Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey vom 25. März (Brief Calmy-Rey):

Wir haben von Frau BR Calmy-Rey einen ausführlichen Antwort-Brief erhalten auf unseren Brief vom 26. Februar 2011. Sie nimmt Stellung zu unserem Anliegen, dass wir mehr Transparenz in der Schweizer EZA wünschen. Auch unsere Kritik an der Fusion Helvetas-IC wird angesprochen.

Zwar dürften die Antworten in der DEZA verfasst worden und daher von ihr geprägt sein. Dennoch freut uns, dass Raum für einen Dialog zu bestehen scheint.

In nächster Zeit werden wir die einzelnen Inhalte näher analysieren, auf diese entsprechend reagieren, oder dazu Stellung nehmen.

Helvetas und Intercooperation wollen fusionieren

Helvetas und Intercooperation (IC) wollen fusionieren. Am 9. März hat die Helvetas-GV den Plan gutgeheissen.
Unsererseits haben wir Bedenken. Zusammen haben diese beiden einen Jahresumsatz von 100 Mio CHF und werden zur grössten Entwicklungsagentur der Schweiz. Dieser wird im ohnehin fehlenden Wettbewerb um DEZA-Aufträge noch dominanter. Andererseits ist IC keineswegs unabhängig, wie der Helvetas-Sprecher Stefan Stolle behauptet. Mit IC wird ein mit staatlichen Mitteln hochgebrachter Apparat an eine bevorzugte NGO verschenkt.
» Hier klicken um die Diskussion und unsere Anmerkungen zu lesen.

Fundraiser: Ist Maulen gegen die Transparenz-Studie schlau?

Nachdem auch die Fundraiser-Branche gegen die Studie gemault hat, liefern wir hier ein paar Klarstellungen:

Die Aidrating-Transparenzstudie wurde in voller Länge am 11.11.2008 vorgestellt (siehe Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, Landbote usw).

Auszüge aus der Transparenzstudie und die Methodik können Sie auf aidrating.org nachlesen. Dort ist sie auch bestellbar.

Da können Sie weiter ersehen, dass wir Transparenz aus guten Gründen und als Befürworter wirksamer EZA einfordern. Im Lauf der Arbeit trafen wir auf zusätzliche Seltsamkeiten. Das zeigt: Es ist noch mehr Fleisch am Knochen.

Dass gerade die grossen Hilfswerke wie etwa Helvetas oder Caritas so schlecht abschneiden, ist weder unsere Schuld noch entsprach es unserer Absicht.

Im September 2008 hatte die NZZaS nur Auszüge vorliegen, von denen sie lediglich winzige Fragmente brachte, dafür viel zur eigenen Meinung.

Danach boten wir ausführliches Material der Sonntagszeitung an und der Weltwoche. Letztere reagierte schneller und brachte Auszüge daraus. Die Befunde sind dort nicht gehässig, sondern korrekt zitiert.

Was die Glückskette betrifft, enthält die Studie eine genaue Erläuterung, warum wir sie separat betrachten. Wer es von anderer Seite wissen will, braucht nur deren Homepage anzuklicken. Dann erfahren Sie: Die Glückskette sammelt bezogen auf Kriegs- und Katastrophenereignisse. Spender wissen nicht, wer die Gelder letztlich vor Ort verwendet.

Hilfswerke können bei der Glückskette „Projektgesuche“ einreichen. Wenn gutgeheissen, dann wird ein Vertrag zwischen Glückskette und Hilfswerk abgeschlossen. Sie sehen: Die Glückskette vergibt die Projekte nach eigenen Regeln und Verfahren.

Wir haben viel Zustimmung bekommen, besonders von Vergabeorganisationen, Forschungsstellen, und bemerkenswerter Weise auch von Hilfswerksmitarbeitenden. Diese tun dies allerdings lieber anonym, unter anderem in unserer Umfrage.

PS: Fundraiser, die für Hilfswerke wie etwa Helvetas, Caritas, HEKS arbeiten, könnten sich vielleicht auch überlegen, wie man Befunde wie die der Transparenzstudie für einen verbesserten Auftritt nutzbar machen könnte anstatt in den Chor der voreiligen Diffamierungen einzustimmen. Artikel dazu im Fundraising-Journal.

Jan Stiefel